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Rollstuhlsportgruppe
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Unsere sportlichen Angebote umfassen neben den üblichen Aufwärmübungen und kleinen Spielen hauptsächlich die Mannschaftssportarten Hockey, Rugby, Wheel-soccer und Basketball (Erläuterung s.u.). Neben dem Rollstuhl benutzen einzelne Mitglieder zur Fortbewegung im Freien aber auch ein Handbike oder, soweit noch eine geringe Beinfunktion vorhanden ist, ein spezielles Behindertenliegedreirad ("Kettwiesel").
Vorstellung der von uns gespielten Ballspiele:
1. Rollstuhl-Rugby
Rollstuhl-Rugby ist einer breiten Öffentlichkeit besonders durch die umfangreiche Berichterstattung von den Paralympics in Sidney und Athen bekannt geworden. Es ist Mitte der 70-iger Jahre in Amerika entstanden und erst Anfang der 90-iger Jahre über England zu uns gekommen. Erstmals war es mit diesem Spiel möglich, dass Tetraplegiker, das sind Querschnittsgelähmte mit sehr hoher Lähmungshöhe, ein aktives Mannschaftsspiel ausüben können. Bei unserer gemischten Rollstuhlsportgruppe spielen z.B. der nichtbehinderte 15-jährige Tim und der aufgrund eines Arbeitsunfalls hochgradig gelähmte 69-jährige Siegfried Liebig, also Rollstuhlfahrer und Fußgänger, Damen und Herren, völlig gleichrangig zusammen.

Wir haben in der SpVgg mit diesem Spiel begonnen, da nur geringe Anforderungen an die Übungshalle gestellt werden. Gespielt wird auf einem Basketballfeld an dessen Grundlinien jeweils ein Torraum von 8 m Breite gekennzeichnet ist. Ziel des Spiels ist es, den Ball durch einen Spieler über die Torlinie zu bringen (nicht zu werfen!). Die gegnerische Mannschaft versucht dies zu verhindern, indem sie den Weg versperrt und den Ball abwehrt oder erkämpft. Wer innerhalb von 4 X 8 Minuten die meisten Tore "erfährt" hat das Spiel gewonnen.

Dabei ist der Rollstuhlkontakt weitestgehend erlaubt, mit Ausnahme des Rammens hinter der Hinterachse, da dann der Rollstuhl in eine schnelle Drehbewegung versetzt wird und nicht mehr kontrolliert werden kann. Von der Möglichkeit des heftigen Rammens machen wir allerdings nur wenig Gebrauch, da wir keine Spezialrollstühle mit Rammschutz besitzen und alle behinderten Mitspieler natürlich ihre Rollstühle für den täglichen Gebrauch funktionsfähig erhalten möchten.

2. Rollstuhlbasketball
Auch dieses Spiel ist durch die Berichterstattung von den Paralympics sehr bekannt geworden. Es wird weitestgehend nach den Regeln des "normalen" Basketballs gespielt, also mit Mannschaften zu je 5 Spielern auf dem Basketballfeld und mit den üblichen Körben. Die Gleichwertigkeit der Mannschaften wird (wie beim Rugby übrigens auch) durch ein Klassifizierungssystem garantiert. Das bedeutet, dass Spieler ohne oder mit geringer Behinderung mehr Punkte bekommen, als solche mit einer größeren Behinderung. Die Höchstpunktzahl der auf dem Spielfeld befindlichen Spieler ist so vorgeschrieben, dass auf jeden Fall auch Spieler mit größerer Behinderung mitspielen müssen.

Spieler, die den Ballwurf nicht sicher beherrschen, können die versierten Spieler durch Blocken vom Korbwurf abhalten.

In unserer Sportgruppe sind aufgrund der Schwere der Behinderung allerdings nur wenige Spieler in der Lage überhaupt auf den Korb zu werfen. Deshalb spielen wir nur selten Basketball.

 
3. Rollstuhlhockey
Es mag viele Zuschauer verwundern, aber man kann tatsächlich Rollstuhl fahren und gleichzeitig mit einem Hockeyschläger umgehen. Auch für dieses Spiel nutzen wir ein Basketballfeld, wenn viele Sportler anwesend sind, kann die Spielfläche auch weiter vergrößert werden, sodass niemand zuschauen muss. Die Tore bestehen aus umgelegten, schulsportüblichen Holzbänken, die also eine Trefferfläche von ca. 15 Zentimeter Höhe und 5 m Breite haben.

Die Schläger sind handelsübliche UNIHOC-Schläger, ebenso verhält es sich mit den Bällen.

Dieses Spiel ist besonders geeignet für Spieler mit geringem Aktionsradius im Rollstuhl, da der Hockeyschläger natürlich wie ein verlängerter Arm wirkt. Das Spiel stellt nur geringe Anforderungen an das Regelwerk, allerdings muss darauf geachtet werden, dass die Schläger beim Schlag nicht höher als das Knie genommen werden, um Verletzungen zu vermeiden.

4. Wheel-soccer
Wir spielen Wheelsoccer meist als Aufwärmspiel am Anfang unserer Übungsstunde.
Benötigt wird dazu ein Gymnastikball (Pezziball) der mit dem Durchmesser 50-60cm, sowie 2 Tore, z.B. Handballtore. Spielzeit 2x15min.

Ziel ist es, ähnlich wie beim Fußballspiel, den Ball durch schlagen, stoßen oder sogar durch schieben mit dem Rollstuhl über die gegnerische Torlinie zu bringen. Das Werfen des Balls ist allerdings nicht erlaubt, d.h. der Ball sollte immer Bodenkontakt haben und darf nur mit den Händen und Armen berührt werden. Je nach Zahl der Mitspieler kann die Spielfeldgröße variiert werden.

Aufgrund der Größe und Schwere des Balles ist dieses Spiel sehr anstrengend, da zum Fortbewegen des Rollstuhls und zum Antreiben des Balles ein großer Kraftaufwand notwendig ist. Wheelsoccer kann sehr rasant gespielt werden, trotzdem ist es möglich, körperlich schwächere Rollstuhlfahrer ins Spiel zu integrieren.

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5. Radsport
Im Behindertenradsport werden die Sportler entsprechend der Schwere ihres Handicaps in verschiedene Klassen eingeteilt. So sind beispielsweise Amputierte mit Prothesen auf normalen Rennrädern unterwegs, Blinde vertrauen sich auf dem Rücksitz eines Tandems ihrem Piloten am Lenker an und Querschnittsgelähmte benutzen Handbikes, die mit den Armen fortbewegt werden. Für die Zuschauer ist es immer wieder sehr eindrucksvoll zu sehen, wie die Behinderten im sportlichen Wettkampf mit ihrem Handicap umgehen und ansprechende Leistungen zeigen können.

Carolin und Katrin, die beiden jungen Damen aus den Reihen der "Rolling Bones" sind seit ihrer Geburt spastisch gelähmt und starten deshalb in der Klasse der sog. Cerebralparetiker. Da sie kaum stehen oder gehen können und nur wenig Gleichgewichtsgefühl haben, benutzen sie für ihren Sport ein spezielles Liegedreirad, das sie mühevoll mit den gelähmten Beinen antreiben und - im Unterschied zu den meisten anderen der oben genannten Behindertenklassen - somit eben gerade die gehandicapten Körperteile zur Fortbewegung trainieren.

Leider gibt es in Deutschland nur sehr wenige geeignete Wettkämpfe, bei denen unsere Radsportlerinnen starten können, da die häufig von Handbikern gefahrene Marathonstrecke für Cerebralparetiker ihrer Behinderungsklasse doch etwas zu lang ist. Sie freuen sich deshalb immer auf den Heidelberger Rollstuhlmarathon, der alle zwei Jahre stattfindet, und bei dem auch die Halbmarathonstrecke angeboten wird.

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